How to safely heelhook

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Gajeel215

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June 8, 2017

von Coach Markus Miedel

 

Bevor der Artikel gelesen wird, ist zu empfehlen den Unterschied der Körperteile „Bein“ und „Fuß“ aufzufrischen. 

 

Aufgrund vermehrter Erfolge von Leglocks vor allem in Submission-Only-Turnieren, steigen Interesse und Beliebtheit dieser Submissions besonders von Heelhooks. Andererseits sind diese Griffe wie ein Schatten im Dunkeln, vor dem man sich fürchtet. Doch wenn man dieser Ursache auf den Grund geht, merkt man, dass es nur das Spiel von Licht und dem flackernden Vorhang war und es keinen Grund zur Sorge gibt. Ähnlich verhält es sich bei Leglocks und man erkennt die Struktur dieser Techniken.

Für ein besseres Verständnis wird in diesem Artikel der Leglock exemplarisch am Heelhook erklärt und systematisch in 4 Schritte eingeteilt. An dieser Stelle verweise ich dankend an folgenden Artikel: https://www.reddit.com/r/bjj/comments/5bsbhu/dds_heel_hook_basics_what_little_i_know/

 

  1. Entry (Eingang in Position)
  2. Control (Kontrolle der Position)
  3. Expose (Fuß/Ferse freilegen)
  4. Finish

 

 

  1. Entry:

Zunächst muss sich bewusstgemacht werden, ob man die Guard passieren kann und gezielt einen Beinangriff startet oder ob man an dieser nicht vorbeikommt und daher auf die Beine geht.
Grundlegend gibt es folgende Positionen für das Leglock-Game:

  • Ashi Garami bzw. Single Leg X
  • 50 / 50
  • Honey Pot bzw. Saddle
  • Reaping the Knee

 

 

  1. Control:

Sobald der Eingang gelungen ist, ist es wichtig sich Kontrolle zu verschaffen und die eingenommene Position zu sichern und als eine Art Guard zu verstehen. Folgend ein paar Keypoints, die beachtet werden sollten und den Charakter einer Guard beschreiben:

  • Man hat Kontrolle über den Partner (ähnlich wie bspw. bei Mount)
  • Man ist relativ geschützt vor Gegenangriffen
  • Man hat mehrfache Angriffsmöglichkeiten

Doch wie erreicht und behält man Kontrolle über die Beine ohne, dass der Partner sie rauszieht oder sich aus der Position dreht? Je nach Position gibt es natürlich feine Unterschiede, der Einfachheit wird es anhand der Single Leg-X-Guard beschrieben, in der beide Personen sitzen:

  • Kontrolle über Oberschenkel des Partners durch zusammendrücken der eigenen Oberschenkel
  • Die innere Hand greift auf isoliertes Knie des Partners und zieht es zu sich
  • Die äußere Hand umgreift Bein des Partners auf Höhe des unteren Schienbeins unter die eigene Achsel

Diese Punkte lassen sich auf alle Leglock-Positionen übertragen. Erst wenn die Kontrolle stabil gehalten wird und man wie ein Blutegel am Bein des Partners festklebt, erfolgt der nächste Schritt.

 

 

  1. Expose

Um einen Beinhebel zu attackieren, muss der Fuß freigelegt und angreifbar gemacht werden, für einen Heelhook speziell die Ferse. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten dies zu erreichen:

  • Verdrehen des kontrollierten Oberschenkels durch Rotation der eigenen Hüfte und Oberschenkel
  • Anheben der eigenen Hüfte, v.a. wenn man seitlich liegt
  • Ablenkung durch scheinbares Attackieren auf das andere Bein
  • Speziell für Heelhook: kreisartige Bewegung der Ellenbogenbeuge um die Ferse des Partners

Die Ferse ist eine relativ kurze Zeitspanne freigelegt, in der der Submissiongriff angesetzt werden kann. Nun ist es für das Training äußerst wichtig, nicht direkt den Aufgabegriff zu finishen, sondern die Kontrolle des Griffs zu stabilisieren. Das fördert die Erfahrung und das Verständnis der Situation sowohl für den Angreifenden als auch Verteidigenden. Dadurch soll die Angst verringert, der Respekt vor diesen Submissions aber aufrecht erhalten bleiben, mit dem Wissen, dem Trainingspartner vertrauen zu können und gesunde Knie zu behalten.

 

 

  1. Finish

Sobald der Griff solide sitzt, nennen wir es Catch, wird der Hebel mit einigen Details recht leicht und vor allem sehr schnell abgeschlossen. An dieser Stelle ist es bedeutend zu erwähnen, dass im Knie ein geringeres Schmerzempfinden wahrgenommen wird, als beispielsweise in den Armen. Ein wirklicher Schmerz ist oft erst dann spürbar, wenn eine Verletzung der Kreuzbänder eintritt. Zusätzlich weisen unterschiedliche Trainingspartner unterschiedliche Rotationsdehnbarkeiten im Knie auf. Da bereits einige Millimeter mehr eine Verletzung ausmachen können, ist erhöhte Vorsicht geboten, besonders bei Heelhook-Neulingen.
Eine Möglichkeit zum Heelhookfinish, die jedoch schwer dosierbar und eher brachial zu bewerten ist, ist seinen Oberkörper samt Ferse des Partners zu rotieren.
Eine weitere technischere Variante, bei der mehr Druck aus dem Absenken der Schulter entsteht, ermöglicht mehr Kontrolle und Sicherheit für beide Partner. Für diese Variante sind beim Catch folgende Details zu beachten:

  • Zehen des Partners tief unter eigene Achsel bringen
  • Enger Gable-Grip mit Speiche an Achillessehne des Partners
  • Druck und Kontrolle auf Ferse und Zehen des Partners
  • Dem Fuß des Partners keinen Spielraum lassen
  • Finish durch Absenken der eigenen Schulter und Anheben der Partnerferse durch Gabel-Grip

Die Bewegung des letzten Details lässt sich mit dem technischen Finish einer Guillotine vergleichen: der Oberkörper wird nicht nach hinten (bei Heelhook seitlich) gestreckt, sondern der Raum zwischen eigenem Arm und Körper verkleinert durch eine Rotation auf Frontalebene indem die Schulter seitlich Richtung Becken geführt wird. Beim Heelhook ermöglicht dies eine langsamere und kontrollierbarere Druckbewegung auf das Knie des Partners.

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